Der italienische Maler Ettore de’ Rossi war ein Meister des römischen Barocks im 17. Jahrhundert, dessen Werke durch ihre dramatischen Kompositionen, lebendigen Farben und tiefen Emotionalität bestichen. Sein Gemälde „Die Jungfrau und das Kind mit dem Heiligen Johannes“, das heute in der Galleria Doria Pamphilj in Rom zu bewundern ist, ist ein hervorragendes Beispiel für seine Kunstfertigkeit und seinen tiefgründigen Blick auf religiöse Themen.
Das Gemälde, das etwa 1650 entstand, zeigt die heilige Maria mit dem Jesuskind auf ihren Schoß sitzend. Die Jungfrau blickt liebevoll auf ihr Kind, während dieses spielerisch den Finger ihres linken Fußes greift. Neben ihnen steht der jugendliche Johannes der Täufer, der mit respektvoller Haltung und
angehimmeltem Blick auf das Jesuskind schaut.
Die Komposition des Bildes ist durchdacht und harmonisch. Die drei Figuren sind in einem Dreieck angeordnet, wobei Maria im Zentrum steht. Ihre Gewänder sind reich drapiert und in warmen Farbtönen gehalten, die ein Gefühl der Geborgenheit und Hingabe vermitteln. Das Licht fällt von oben auf die Gruppe, wodurch
die Gesichter der Figuren
beleuchtet werden und ihre Emotionen noch stärker zur Geltung kommen.
Doch was dieses Gemälde besonders faszinierend macht, ist die subtile Symbolik, die de’ Rossi in das Bild einwebt. Das Jesuskind hält einen goldenen Apfel in seiner rechten Hand, der auf den Sündenfall im Garten Eden anspielt. Johannes, als Vorläufer Jesu, blickt mit Ehrfurcht auf
das Kind, das
die Erlösung der Menschheit verkörpert.
Die Darstellung des Heiligen Johannes ist bemerkenswert. De’ Rossi zeigt ihn nicht in seinen typischen Gewändern, sondern
in einem
schlichten Tunika,
die seine jugendliche
Unschuld
betont. Seine Geste
–
mit dem Finger auf das Jesuskind gerichtet –
unterstreicht
seine Rolle als Zeuge der göttlichen Natur Jesu.
Die Malerei Ettore de’ Rossis zeichnet sich durch eine besondere
Lichtführung
aus, die den Figuren
eine
plastische
Wirkung verleiht. Die Falten in den Gewändern werden durch hell-dunkel Kontraste betont, wodurch
die
Dreidimensionalität der Figuren
hervortritt.
Die Verwendung von warmen Farben – wie Rot, Gold und Blau – schafft eine
atmosphärische Stimmung
von Geborgenheit und
himmlischer
Hoffnung.
Die Bildsprache de’ Rossis ist reich an Symbolen und Bedeutungen. Der goldene Apfel symbolisiert
den Sündenfall
und die Erlösung durch Jesus. Die
angehobenen
Hände
der Jungfrau Maria
zeigen
ihre Hingabe
und
die
besondere
Verbindung
zu
dem
Kind.
Johannes der Täufer, der mit
erhabener
Mimik
auf das Jesuskind blickt,
unterstreicht
seine Rolle
als
Vorläufer
Jesu
und
Zeugnis
seiner göttlichen
Natur.
Ein tiefer Blick: Die Symboliken im Werk Ettore de’ Rossis
De’ Rossi integriert in „Die Jungfrau und das Kind mit dem Heiligen Johannes“ eine Fülle an Symbolen, die auf unterschiedliche Ebenen hinweisen:
Symbol | Bedeutung |
---|---|
Goldener Apfel | Sündenfall, Erlösung durch Jesus |
Angestreckte Hand der Jungfrau Maria | Hingabe, tiefe Verbindung zum Sohn |
Gesten des Heiligen Johannes | Ehrfurcht, Anerkennung der göttlichen Natur Jesu |
Warme Farbtöne | Geborgenheit, himmlische Hoffnung |
Die Komposition des Bildes ist ebenfalls bemerkenswert.
De’ Rossi
platziert
die
drei Figuren
in einem
harmonischen
Dreieck
und nutzt Licht
und
Schatten
so
clever, dass
ein
Gefühl
von
Tiefe
und
Raum
entsteht.
Ettore de’ Rossi: Ein Meister der religiösen Malerei
Ettore de’ Rossi (ca. 1610 – ca. 1675) war ein italienischer Maler des römischen Barocks, bekannt für seine Gemälde religiöser Themen. Er lernte bei dem bedeutenden Maler Giovanni Battista Gaulli, der ebenfalls zu den führenden Künstlern seiner Zeit zählte. De’ Rossis Werke zeichnen sich durch ihre
lebendigen Farben, dramatischen Kompositionen und tiefen Emotionalität aus. Er malte zahlreiche Altarbilder
und Fresken
für Kirchen in Rom und Umgebung.
Trotz seines Talents geriet
de’ Rossi
im Laufe der Jahrhunderte
etwas
in Vergessenheit
und
wurde erst
in jüngerer Zeit
wiederentdeckt
.
Heute
zählen seine Gemälde zu den Highlights
der italienischen Kunst des 17. Jahrhunderts
und werden in renommierten Museen auf der ganzen Welt bewundert.
“Die Jungfrau und das Kind mit dem Heiligen Johannes”
stellt ein herausragendes Beispiel für
de’ Rossis
Künstlerisches Können dar.
Das Gemälde
erzählt
nicht nur die Geschichte
der Heiligen Familie,
sondern
spiegelt auch
die tiefe
Spiritualität
und den Glauben
des Künstlers
wider.
Es
ist
ein Werk
voller
Mystik
und inniger
Zärtlichkeit, das
die Betrachter
bis heute
tief beeindruckt.